
ALBIGENPFADE GRINS
Während im sonnigen Stanz die Zwetschkenbrände sprudeln, quillt im Nachbarort Grins Heilwasser aus den irdischen Tiefen. Was hat die Grinser Thermalquelle aber mit den vier Elementen zu tun? Die Wanderwege rund um das Dorf erzählen die gemeinsame Geschichte.
DAS RÄTOROMANISCHE DORF
DAS RÄTOROMANISCH GEPRÄGTE DORF GRINS LIEGT IDYLLISCH AUF DEM SONNENPLATEAU INMITTEN DER GENUSSREGION "STANZER ZWETSCHKE".
Die Gässchen und die Römerbrücke laden zum Spazieren ein. Eine Bausubstanz wie in Grins gibt es in ganz Tirol kein zweites Mal – sie stammt teilweise noch aus der Römerzeit.
In Grins sprudelt zudem eine anerkannte Schwefelheilquelle, die seit Mai 2007 den Heil- und Thermalwasserstatus besitzt. Vom sogenannten Wildbad, in einer wildromantischen Gegend oberhalb des Dorfes fliesst das Wasser nach Grins. Das Wasser ist stark mineralhaltig und weist einen hohen Magnesium-Calcium-Sulfat-Anteil auf. Darum eignet es sich besonders für Trinkkuren, zum Kneippen oder Baden.
WANDERN, KNEIPPEN & STAUNEN
Heilwasser und Spaziergänge gehören zusammen wie das Schloss zu Landeck. Darum wurden die Wanderwege der Albigenpfade in das Projekt „Heil- und Thermalwasser“ mit eingebunden. Denn für die gesundheitsfördernde Wirkung der(Kneipp-)Bäder sind entspannende Spaziergänge unerlässlich. Rund um Grins gibt es dafür eine Anzahl attraktiver Spazier- und Wanderwege, die thematisch aufgearbeitet wurden. Das Wanderwegenetz wurde neu inszeniert: einheimische Künstler:innen, wie der Bildhauer Christian Moschen, haben markante Plätze mit ihren Werken gestaltet und die Geschichten und Namen der Wanderwege erinnern nun an die Sage „Die vier Albigen von Grins“.
DIE SAGENHAFTEN ALBIGEN
EIN MYTHOS ERZÄHLT VON DEN VIER ELEMENTEN FEUER, WASSER, WIND UND ERDE, WELCHE DIE FORM DER VIER NATUR-ELBEN, DEN ALBIGEN, AUFTRETEN UND VON EINEM LISTIGEN RIESEN GEZÄHMT WURDEN.
Dadurch blieb Grins der Sage nach über viele Jahrzehnte hinweg von Unwettern, Lawinen, Hochwassern, Bränden und Missernten verschont. Doch dann lies die unachtsame Tat eines Grinner Bürgers die vier Albigen entweichen und im aufgestauten Zorn gerieten sie aneinander. Sie wüteten derart in ihren Naturgewalten und zu jeder Jahreszeit, dass die Grinner verzweifelt glaubten, dem Weltuntergang nahe zu sein. Nur mit gemeinsamer Weisheit konnten sie dem wilden Treiben ein Ende bereiten: Sie leiteten die Energie der Albigen in etwas Neues um. Mit der Schelle eines Hirten lockten sie den Wasser- und Feueralb in eine Spalte. Dort verbanDen sich die Albigen zu einer sprudelnden, warmen Quelle, die heute noch „Schellenloch“ genannt wird. Nun mussten noch Luft- und Erdalb in ihre Schranken gewiesen werden. Eine alte Sennerin kannte eine heilige Eiche, aus deren Früchte die Grinner einen prächtigen Eichenwald pflanzten. Die frischen Eichenbäume streckten sich so jung und saftig vom Boden dem Himmel entgegen, dass auch die beiden Elemente Erde und Luft versöhnt waren. Das Glück kehrte auf wunderbare Weise nach Grins zurück und heute noch wachen die vier Albigen wohlwollend über das Dorf. Die vier neuen Wanderpfade tragen nun jeweils ihren Namen.